Donnerstag, 18. September 2014, 19:00 Uhr

Winzig kleine Musketiere im Chitinpanzer

Einer für alle. Alle für einen. Ameisen - Winzig kleine Musketiere im Chitinpanzer.

 

Sie sind bekannt für ihre Disziplin, ihre Beharrlichkeit, ihren Mut, ihren Gemeinschaftssinn und ihrem Dienst am großen Ganzen. Sie errichten öffentliche Strassen. Sogar den achtlos weggeworfenen Zigarettenstummel tragen sie davon. Sie kommen mit den unterschiedlichsten Umweltbedingungen zurecht wie kaum ein anderes Tier, kurz: Sie sind echte Überlebenskünstler, Staatengründer, Müllsammler- und -verwerter, echte Tausensassas eben!

 

In gewohnt fulminanter Manier startete auch diese Veranstaltung mit einem musikalischen Beitrag der NAJUs.

 

Etwa 25 Besucher lauschten anschliessend verblüfft und teilweise ungläubig dem Vortrag von Macel Kaddous, dem jungen und fachkundigen Referenten, über die kleinen, oftmals ungeliebten Krabbeltiere, die ihr Leben dank ihres ausgezeichneten organisatorischen Talents bestens auf die verschiedensten Gegebenheiten ausgerichtet haben.

 

"Eine einzelne Ameise gibt es quasi garnicht", so Kaddous, "aber es gibt den einen Organismus, der aus vielen tausend Ameisen besteht." Dieser Organismus funktioniert hervorragend. Überragend sind auch die kommunikatorischen Fähigkeiten der kleinen Krabbeltiere. Sie verständigen sich perfekt über Pheromone und Klopfzeichen. Ausserdem können Ameisen zählen. Den Beweis lieferte ein Versuch, durchgeführt an der Uni Ulm. Über den genauen Versuchshergang gibt es einen interessanten Artikel auf Spiegel online.

 

Die ältesten Ameisenfunde sind rund 94 Mio. Jahre alt und stammen aus der Kreidezeit. Immer wieder findet man auch in Bernstein eingeschlossene Ameisen.

 

Das Interesse der anwesenden Kinder an den altertümlich anmutenden Krabbeltieren war groß. Immer wieder wurden Zwischenfragen gestellt, die von Marcel Kaddous kindgerecht und oftmals mit lebhafter Gestik untermalt, beantwortet wurden.

 

Es bleibt die Hoffnung, dem einen oder anderen mit diesem spannenden und lebendigen Vortrag die Ameisen und ihre vielfältigen Erscheinungsbilder ein wenig näher gebracht zu haben.


Gedicht unseres NABU-Mitglieds Manfred Kronenbitter:

 

Ein kleines Tier mit großem Fleiße,

ist unsere rote Waldameise.

Wenn der Förster durch die Wälder zieht,

er gerne ihre Haufen sieht.

Denn das staatenbildende Insekt,

das sich unentwegt bewegt,

räumt im weiteren Verlauf,

mit vielen Waldschädlingen auf.

 

Doch es gibt auch andere Arten,

die befinden sich in unserem Garten.

Wo sie gerne in der Erde wühlen,

und auch unsere Gartenmauern unterhöhlen.

Sich auch an Läusen gern ergötzen,

die sie erst an Blätter setzen.

Wo sich die Läuse dann ernähren,

und die Ameisen sie hinterher verzehren.

So wird man ihnen nicht verübeln,

dass sie uns manches mal verzwiebeln.