Die Kleine Spinnen-Ragwurz

Die Kleine Spinnen-Ragwurz (Ophrys araneola)  gehört zur Familie der Orchideen. Sie ist noch nicht lange als eigene Art erkannt worden und wird mitunter als Unterart der Großen Spinnen-Ragwurz eingeordnet. Bislang ist sie noch selten zu finden, breitet sich aber als wärmeliebende Pflanze infolge der Erderwärmung aus. Sie ist -wie der Name verrät- kleiner als die große Schwester. Erkennungsmerkmal beider Arten ist ein H-förmiges Mal auf der Blütenlippe. Wesentlicher Unterschied ist der auffällig gelbgrünlich gefärbte Rand der Lippe bei der kleinen Spinnen-Ragwurz, der bei der großen nur ganz schwach ausgeprägt ist.

 

Wie alle Ragwurzen ist auch diese Variante eine Sexualtäuscheblume. Diese imitieren durch die Form der Blüte, ihren Geruch und die Behaarung Insektenweibchen und veranlassen die früher schlüpfenden Insektenmännchen dazu, auf den Blütenlippen Kopulationsversuche zu machen, wodurch die Blüten bestäubt werden.

 

Die Kleine Spinnen-Ragwurz blüht bei uns als erste der Orchideen, in diesem Jahr fanden sich schon vereinzelt ab Mitte März blühende Exemplare. Normalerweise ist die Blütezeit von April bis Mai. Sie wächst auf Trockenrasen und in lichten Kiefernwäldern.

 

Wie bei vielen anderen heimischen Orchideenarten enthält der Same dieser Orchidee keinerlei Nährgewebe für den Keimling. Für die Keimung und Versorgung mit Nährstoffen  ist sie auf die Infektion durch einen Wurzelpilz (Mykorrhiza) angewiesen. Da entsprechende Pilze nicht in jedem Boden vorhanden sind, wäre es übrigens sinnlos, eine Orchidee auszugraben und an einem beliebigen Standort wieder einzusetzen.